@larsweisbrod

Ich kenne das Problem insofern, als dass ich für Redigatur und Qualitätssicherung für einige Junior-Redakteur:innen zuständig bin. Deren Quellen sind fast ausschließlich englische, das prägt natürlich auch deren Sprachgefühl und „Schreibe“.

@larsweisbrod Das fängt bei falsch, weil wörtlich, übersetzten Begriffen („episch“, „ikonisch“, „spiritueller Nachfolger“ statt „Nachfolger im Geiste“) an, geht weiter mit im Deutschen eigentlich komisch klingenden Wendungen („X kommt mit Y“, „statt X ist mit Y ausgestattet“, „in 2023“, „Umsatz machen“, „Inhalte konsumieren“) bis hin zu aus dem Englischen erlernten Satz- und Stilbauten (Ketten-Hauptsätze, starker Einsatz von Passiva, Sturm der Adjektive).

@larsweisbrod Das Irre daran ist, dass diese Sprache sich ja in Nischen-Onlinemedien längst etabliert hat. Mein Gegenhalten wird, glaube ich zunehmend als „Alter Mann beschimpft Wolke“ betrachtet, und um dahingehend eine Kehrtwende zu machen, bin ich tatsächlich zu alt (40). Auf dem Hügel des guten Deutsches bin ich gewillt zu verscheiden. ¯\_(ツ)_/¯

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@fraencko @larsweisbrod
„Auf dem Hügel des guten Deutsches bin ich gewillt zu verscheiden.“

Ihr habt einen guten Punkt dort,
siehe

flickr.com/photos/89067995@N00

de.wikipedia.org/wiki/Schlacht

kultourbunt.de/schlachtberg-mi

(Bei einem amtsdeutschen Antrag auf Feststellung denkmalschutzrechtlicher Unbedenklichkeit habe ich zwar den extensiven Gebrauch von Anglizismen vermieden, aber in einem Kommentar eine englische Überzetzung beigefügt:
flickr.com/photos/89067995@N00)

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