Ich empfehle allen, die sich mit dem Artikel dem Artikel von Masha Gessen im New Yorker und dann dem Rückzug der @boell aus der Verleihung des Hannah-Arendt-Preises an #MashaGessen und beschäftigt haben, sehr diesen Podcast mit Masha Gessen. Danach aufgenommen.

Englisch, allerdings.

newyorker.com/podcast/politica

@anneroth @boell

Gibt auch noch dieses Interview, ebenfalls danach: fr.de/kultur/gesellschaft/jour

Die mE nachhallendste Stelle hieraus:

" Vor circa einer halben Stunde erhielt ich eine Mail von Imme Scholz, einer der Präsidentinnen der Heinrich-Böll-Stiftung, in der sie sich für die negative Dynamik entschuldigt, die der Vorfall ausgelöst hat.

Da heißt es: „Bitte seien Sie versichert, dass wir nicht in Frage stellen, dass Sie den Preis erhalten. Im Gegenteil, wir teilen das Lob und den Respekt für Ihre Arbeit (…) Aber, wie Sie in Ihrem Artikel im New Yorker bereits vorhergesehen haben, hat sich die öffentliche Debatte darüber in Deutschland sehr schnell ins Negative gewendet.

Die Böll-Stiftung in Bremen sah sich unter Druck gesetzt, von der für morgen Abend geplanten Zeremonie zurückzutreten. Wir haben uns dieser Entscheidung angeschlossen, da sie unsere Partner sind, und wir akzeptieren die starke Kritik, die wir dafür nun in Deutschland und auch international erhalten haben.“ Diese Art Sprache ist mir extrem vertraut.

Woher?

Aus Russland, aus der Sowjetunion. Und, entschuldigen Sie, jetzt mache ich es schon wieder! Ich vergleiche. Diesmal das heutige Deutschland mit dem totalitären Deutschland. Ich will nicht behaupten, dass Deutschland heute ein totalitäres Land ist. Doch bestimmte Gewohnheiten haben so eine Art, ruhend weiter zu bestehen und dann plötzlich wieder aufzutauchen.

Ich habe ein ganzes Buch über totalitäre Gewohnheiten in Russland geschrieben und wie sie sich heute fortschreiben. Da ist eine spezifische Dynamik am Werk. Totalitäre Regierungen sind sehr gut darin, sie zu erzeugen, es ist gewissermaßen ihr Lebenselixier. Es geht darum, den Menschen das Gefühl zu geben, dass sie etwas unter den gegebenen Umständen Unmoralisches tun müssen, um anständige Menschen zu bleiben.

@anneroth @yassin @boell
Der Ghetto-Vergleich ist völlig absurd und wider jede deutsche Staatsräson.

Da könnte man ja gleich Benjamin Netanjahu die Posener Rede von Heinrich Himmler an die SS-Führer als „Handlungsanweisung“ an den Kopf schmeißen …

@tatzelbrumm @anneroth @boell

Ich gehe mal davon aus, dass das sarkastisch gemeint ist. Vorsorglich hier nochmal die entsprechende Stelle aus dem Text:

"For the last seventeen years, Gaza has been a hyperdensely populated, impoverished, walled-in compound where only a small fraction of the population had the right to leave for even a short amount of time—in other words, a ghetto. Not like the Jewish ghetto in Venice or an inner-city ghetto in America but like a Jewish ghetto in an Eastern European country occupied by Nazi Germany. In the two months since Hamas attacked Israel, all Gazans have suffered from the barely interrupted onslaught of Israeli forces. Thousands have died. On average, a child is killed in Gaza every ten minutes. Israeli bombs have struck hospitals, maternity wards, and ambulances. Eight out of ten Gazans are now homeless, moving from one place to another, never able to get to safety.

The term “open-air prison” seems to have been coined in 2010 by David Cameron, the British Foreign Secretary who was then Prime Minister. Many human-rights organizations that document conditions in Gaza have adopted the description. But as in the Jewish ghettoes of Occupied Europe, there are no prison guards—Gaza is policed not by the occupiers but by a local force. Presumably, the more fitting term “ghetto” would have drawn fire for comparing the predicament of besieged Gazans to that of ghettoized Jews. It also would have given us the language to describe what is happening in Gaza now. The ghetto is being liquidated.

The Nazis claimed that ghettos were necessary to protect non-Jews from diseases spread by Jews. Israel has claimed that the isolation of Gaza, like the wall in the West Bank, is required to protect Israelis from terrorist attacks carried out by Palestinians. The Nazi claim had no basis in reality, while the Israeli claim stems from actual and repeated acts of violence. These are essential differences. Yet both claims propose that an occupying authority can choose to isolate, immiserate—and, now, mortally endanger—an entire population of people in the name of protecting its own."

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@yassin @anneroth @boell

Das war durchaus nicht sarkastisch, sondern wörtlich gemeint.

Ich darf Sie,
wie auch Premierminister Netanjahu am 7. Oktober 2023 um viertel vor zwölf abends,
an dieser Stelle nochmals an die seit 80 Jahren geltende deutsche Staatsräson erinnern:

„Ich will hier vor Ihnen in aller Offenheit auch ein ganz schweres Kapitel erwähnen. Unter uns soll es einmal ganz offen ausgesprochen sein, und trotzdem werden wir in der Öffentlichkeit nie darüber reden. [...]
Genau so wenig haben wir darüber jemals gesprochen und werden je darüber sprechen. Es war eine, Gottseidank in uns wohnende Selbstverständlichkeit des Taktes, dass wir uns untereinander nie darüber unterhalten haben, nie darüber sprachen. Es hat jeden geschaudert und doch war sich jeder klar darüber, dass er es das nächste Mal wieder tun würde, wenn es befohlen wird und wenn es notwendig ist.“

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Ceterum censeo:
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