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> In unserem System sind diese Schulden im Wesentlichen in den Händen des Staates konzentriert. Der Staat hat einen immensen Schuldenberg und kann ihn nicht abzahlen, denn das Geld haben ja andere in ihren Guthaben.
> Dazu kommt, dass diese Guthaben nicht gleich verteilt sind, und dass der Staat es nicht schafft, hohe Guthaben gerecht zu besteuern. ...
"Nicht schafft" ... das ist aber ein völlig anderes Problem. Nämlich ein politisches. Und es wäre theoretisch absolut lösbar. #Vermögenssteuer. Nur weil die Reichen natürlich nicht höher besteuert werden wollen und es bisher immer ganz gut verhindern konnten, heißt das nicht, dass man diesen Kampf als verloren betrachten sollte und ihn deshalb nicht kämpfen.
Als _angeblichen_ Ausweg aus diesem politischen Problem, #Inflation anzupreisen ist zynisch. Warum? Weil es ja bei den Vermögen ja gerade kaum um Geld geht, sondern um die Sachwerte, die ziemlich inflationsresistent sind. Immobilien, Unternehmensanteile, usw.
So zu tun, als sei das inflationäre Geldsystem ein Mittel zur Linderung des Problems, dass Staaten keine wirksame Vermögensbesteuerung vornehmen, ist zynisch.
Letztendlich befindet sich die gesamte Weltbevölkerung in einem kontinuierlichen Prozess, der das #Matthäusprinzip als _einen_ ziemlich relevanten Mechanismus hat. Wer schon mal Ressourcen/Macht/Einfluss besitzt, kann darauf aufbauend leichter einen noch größeren Anteil an den Weltressourcen (zu Lasten der anderen) erstreiten.
Wenn man die Verteilung der harten - nicht vermehrbaren - Güter der Welt (z.B. Grundbesitz) betrachtet, dürfte man feststellen, dass diese Verteilung sich in jüngerer Zeit zunehmend konzentriert. Wachsende Ungleichheit.
https://www.welthungerhilfe.de/presse/pressemitteilungen/2020/global-land-inequality-report/
https://www.topagrar.com/panorama/news/noch-nie-war-land-so-ungleich-verteilt-wie-heute-12413828.html
Und was hat das mit #Inflation zu tun? Reiche Menschen tendieren umsomehr dazu, harte Güter wie Land zu kaufen, wenn hohe (bzw überhaupt) Inflation herrscht. Und weil die reicheren Menschen immer eher in der Situation sind, sich zusätzlichen Landbesitz von ärmeren Menschen zu kaufen, gibt es eine grundlegende Tendenz zur zunehmenden Aggregation von Land- bzw Sachbesitz. Das ist schlicht die Systemdynamik aufgrund des Matthäus-Prinzips.
Einzig der Staat kann Regelungen schaffen, um gezielt Besitz wieder zu verteilen.
Höhere Inflation ist vielleicht nur bedingt der Auslöser, aber auf _jeden Fall_ ist sie wie das Schmiermittel, das eine Aggregation zu immer größeren Sachvermögen erleichtert.
Welthungerhilfe & Oxfam stellen „Global Land Inequality…
www.welthungerhilfe.de