@ybaumy
Er hat auch alle für krank erklärt, weil niemand seinen Idealvorstellungen entsprach, richtig?

Ich sehe das allerdings so: Das Ideal gibt es nie, es kann "Krankheit" darum nicht vorwurfsvoll gemeint sein.

@dichotomiker@qoto.org Ich habe ihn immer so verstanden, dass er ein freies Menschenbild beschreibt und dies in den Kontext seiner Gesellschaftsanalyse stellt und sich dann betrachtet, was uns daran hindert, uns als freie Menschen zu begegnen. Die von ihm beschriebenen Krankheitsbilder, handeln dann eher von der Unfreiheit, weil sich das gesellschaftliche Menschenbild an materiellen Idealen ausrichtet.

@ybaumy Kenne bisher nur "Kunst des Liebens" von ihm. Er grast die Aspekte von Liebe ab wie in einem Punktekatalog. Darin gibt's zum Beispiel Punktabzug für Homosexualität, weil homosexuelle Paare s.A.n. nie eigene Kinder so lieben könnten wie Mutter und Vater.

Freiheit ist ja auch so ein unerreichbares Ideal wie der perfekt liebende Mensch.

@dichotomiker@qoto.org @dichotomiker@qoto.org die Frage fuer mich ist, wonach wir streben und unser Leben ausrichten und da ist es doch ganz egal ob dieses Bild erreicht werden kann. Es ist so lange her, dass ich Die Kunst des Liebens gelesen habe, dass ich mich daran nicht mehr erinnern kann. Und wie bei der Kant Debatte halte mich einfach daran, dass jeder Mensch auch das Produkt seiner Zeit ist und Personen zu delegitimieren, nur weil sie bestimmte Themen anders gesehen haben, halte ich fuer grundsaetzlich falsch.

@ybaumy Sehe ich prinzipiell auch so.

Dieses Prinzip verunmöglicht, alte Autoren rein autodidaktisch zu lesen. Mit der Zeit wird immer mehr Zusatzkommunikation nötig, um die Schriften deuten zu können. Wobei, vielleicht war sie von Anfang an nötig?

Wie ist Maaz zu verstehen? Liegt er richtig mit der "empfundenen" Unfreiheit oder ist Maaz ein Querdenker, wie der vorschlägt?

@dichotomiker@qoto.org Zu Maaz kann ich absolut nichts sagen, denn den kannte ich vor der Verlinkung von dir ueberhaupt nicht. Erich Fromm habe ich mit 17 (vor 30 Jahren) das erste Mal gelesen und da waere es mir unmoeglich gewesen, gewisse Luecken in seiner Argumentation zu erkennen, was also eine Zusatzkommunikation auch in den Kontext von Zeit, Kultur und eigener Entwicklung stellt.

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