"Feinde sind (und zwar in diesem ganz konkreten Sinne) diejenigen, die bösartig sind, weil sie Yuko sind. Dabei wird weniger zwischen diesen Eigenschaften und eventuell davon abweichenden Handlungen unterschieden. Denn auch Handlungen werden substanzialistisch erlebt und können sprachlich oft gar nicht anders ausgedrückt werden: »The Chinook will say, the man’s badness killed the child’s poverty, meaning that the bad man killed the poor child« (Boas 1911: 657; vgl. Lee 1949; Lévi-Strauss 1981: 11). Man kann, von dieser Perspektive aus gesehen, nicht gegen die eigene Seinsform handeln – es sei denn, man wird von bösen Geistern befallen und legt des- halb ein abweichendes Verhalten an den Tag. Man handelt nicht böse, sondern man ist entweder böse oder wird von etwas Bösem befallen. Derartige Zuschreibungen erfolgen ad hoc und erübrigen damit die Ermittlung mögli- cher Motive von Fremden, die schon als solche getötet werden können" 83.

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Ein versöhnliches Fazit hierzu, quasi der Joker.
"Die wichtigsten Strategien der Konfliktvermeidung dürften aber in der Manipulation der Zurechnung von kommunizierten Initiativen auf teilnehmende Personen liegen. Die oberste Prämisse liegt dabei in der Schonung der Selbstdarstellung aller Teilnehmer – und segmentäre Gesellschaften scheinen in dieser Hinsicht überaus innovativ zu sein" 98.

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