Gysi zitiert die Bibel, haha!
https://www.reddit.com/r/gekte/comments/1hfs5bl/amen/
@molosovsky Grundlegend könnten sich viele Leute mal was von den muslimischen Kollegen die ich mal hatte abkucken... die hatten ihre Religion immer eher so im Kontext "Das ist meine Kultur, ich erzähl was von mir" geframed.
Was in diesem Buch steht... man kann drüber reden, aber üblicherweise geht mir das Messer in der Tasche auf, wenn ich das übliche "Hier, nachdem es in dem Buch steht ist es wahr" Selbstverständnis höre.
Aber in diesem Falle ist es einfach wundervoll, wie Gysi ihnen ihre eigene Lüge (Christen zu sein) vorhält.
Dem mit dem Baum stimme ich wohl zu, es hat etwas kunstvolles und eine gewisse Ruhe. Manchmal zaubern bei "Youtube Kacke" zeitgenössische Künstler ähnlich gutes. Schiisch mem lol!
@molosovsky Müsste man sich dann überlegen, wie man die Verantwortung zwischen den herrschaftlichen, repräsentiert von Gott und den ausgebeuteten, repräsentiert von einem "wie könnt ich sein wenn ich konsequent bin" Jesus aufteilt.
Selbstverschuldete Unmündigkeit gegen ein etabliertes, von der Menschheit aber nicht dem Individuum verschuldeten System.
Was mich immer wieder wundert ist, wie Leute auf die Idee kommen, es in religiösen Begriffen zu diskutieren. Macht für mich persönlich alles schwieriger, schlechter zu verstehen. Ähnlicher Grund, warum ich Gedichte nicht mag - wenn man was zu sagen hat, warum nicht direkt? Indirektion kenn ich eigentlich nur als Notlösung, um solche zu beleidigen, gegen die man nichts machen kann.
@admitsWrongIfProven Du hast mehr Vertrauen in die instrumentelle Funktionsmacht von Sprache. Je mehr Sprache sich formal auskristallisiert (siehe strengste Sprache, die wir kennen: Mathe), um so mächtiger verformt sie Wirklichkeit, sowohl materiell als auch psychisch. Deshalb gab es immer schon sprachkritische und -skeptische Strömungen vom Schweigen, bis zum indirekten und widersprüchlichen Reden. Meine erste große Lektion dazu als Teen war der Dadaismus, bzw. Hinkel. https://youtu.be/lSmpCxmnwVA
@molosovsky Dadaismus war mir schon lange die liebste Form von Notwehr, aber außerhalb von Notwehr ist mein Wunsch genau das Gegenteil des verformens von Wirklichkeit.
Es ist ja etablierter Weise eine häufige Nutzungsform von Sprache, die Wirklichkeit zu verformen. "Sagt man es ihnen nur oft genug, glauben die Leute alles".
Das alles loszuwerden, die Wirklichkeit so gut möglich anzunähern, das ist mein Ziel beim Einsatz von Sprache (in gewissen Situationen). Also der Austausch der Informationen über die Schatten die wir sehen, und da stören verklärte Bilder nun sehr.
Man muss also, um die Ziele korrekt zu erfassen, die Situation einbeziehen. Bin ich kaputt von den Dingen die ich sehe und suche Entlastung, da ist dadaistisches wundervoll und erfüllt diesen Zweck. Ebenso wenn ich mit gemeinen Menschen konfrontiert bin.
Bin ich aber im Kreis vertrauter, kooperativer Menschen, da wandelt sich meine Sprachnutzung völlig, und Präzision wird wichtig.
@admitsWrongIfProven So spricht jemand, der sich klar des Unterschiedes zwischen Mythos* und Logos** bewusst ist.
* erzählen bzw. weiterspinnen***, was mensch von anderen gehört hat.
** formale Verknüpfung von belegbaren Argumenten, für die mensch Verantwortung übernimmt.
*** vor allem Im Sinne von ›weben‹, nicht ›larifari daherreden‹. Wobei: bedenke Redewendung »Verrückte, Kinder und Besoffene sprechen die Wahrheit«.
@molosovsky Das ist das schönste Kompliment, was ich seit langem bekommen habe ❤️
@admitsWrongIfProven Aber gerne doch.
@admitsWrongIfProven Seit einigen Jahren wird ja »Vater, warum hast Du mich verlassen?« wieder verstärkt beachtet, vor allem weil mein Schnucki Žižek es gern thematisiert: der Moment, wo Gott als Sohn am Kreuz den Glauben an sich selbst verliert; und ich neige vielem zu, was in Richtung Befreiungstheologie geht (im Gegensatz zu Herrschafts-Religion); sowie Annäherungen zwischen Christentum, ›Heidentum‹ bzw. anderen Religionen.