@jan neidisch? :)
@bonifartius
Nein, ich bin ja selber schuld, wenn ich nicht erbe.
@jan das klingt für mich jetzt erstmal dadaistisch aber kann schon sein?
warum vermieter nicht für kredit, risiko und unterhalt entsprechend gewinn haben sollten ist mir auch nicht ganz klar. wird keiner gezwungen bei ihnen zu mieten. wird auch niemand gezwungen bei aktiengesellschaften die man nicht mag zu kaufen.
@bonifartius
Stimmt, man kann auch auf der Straße leben.
@jan ist das problem dann nicht eher das wohneigentum unbezahlbar ist?
@bonifartius
Ja, wobei das eigentlich Problem ist, dass ein Grundbedürfnis wie Wohnen Markstrukturen unterworfen ist, und somit die Kapitalvermehrung und nicht die Bedürfnisbefriedigung der Menschen im Mittelpunkt steht.
@jan alles andere als ein freier markt benötigt per definition gewaltanwendung.
@bonifartius
Wie kann ich Extremist nur an Gerechtigkeit denken?
@jan was ist denn die alternative zu gewalt um gerechtigkeit zu erreichen?
@bonifartius
Wohnraum sollte unter Teilhabe und Mitbestimmung aller Bürger verwaltet werden. Man könnte das über den Staat machen, vorausgesetzt es sind demokratischen Prinzipien etabliert (nicht wie in der DDR o. Sowjetunion) Oder die Bürger verwalten es selbst über genossenschaftliche Strukturen, sodass jeder Bürger Wohnraum über eine Genossenschaft besitzt. Gibt bestimmt noch andere Möglichkeiten.
Nicht alles im Leben muss ein "freier" Markt sein. War noch nie so und wird auch nie so sein.
@jan
> Man könnte das über den Staat machen, vorausgesetzt es sind demokratischen Prinzipien etabliert (nicht wie in der DDR o. Sowjetunion)
was ist denn mit denen die das nicht wollen?
> Oder die Bürger verwalten es selbst über genossenschaftliche Strukturen, sodass jeder Bürger Wohnraum über eine Genossenschaft besitzt. Gibt bestimmt noch andere Möglichkeiten.
wenn menschen freiwillig eine genossenschaft für so etwas gründen wollen ist das absolut eine gute lösung. freier markt eben.
> Nicht alles im Leben muss ein "freier" Markt sein. War noch nie so und wird auch nie so sein.
wenn das noch nie so war, woher wissen wir denn das es nicht funktioniert und "nicht sein muss"? :)
@bonifartius
Es kann im Kapitalismus keinen freien Markt geben, denn das System birgt inhärent eine Monopolisierungsdynamik durch Kapitalakkumulation. Und Monopole/Oligopole kontrollieren den Markt, womit dieser von den ersten Minuten an unfrei ist. Und das ist nicht so WEIL der Staat eingreift, sondern OBWOHL der Staat eingreift.
Genossenschaften können sich unter dem Druck von Großkonzernen nur schwer behaupten. Aber eine Demokratisierung des Marktes von unten nach oben wäre super.
@jan
wie sollte ein freier markt denn sein ausser kapitalistisch? der wert der zugeschrieben wird muss natürlich nicht monetär sein. dazu weiter unten nochmal was.
> Und das ist nicht so WEIL der Staat eingreift, sondern OBWOHL der Staat eingreift.
wir haben hier riesige quasimonopole die nur existieren weil staaten durch gewaltanwendung wert von menschen zu konzernen transferiert haben und weiterhin transferieren. tsystems, bahn, rheinmetall, ...
> Genossenschaften können sich unter dem Druck von Großkonzernen nur schwer behaupten.
sehe ich nicht so, wirklich freier markt ist eben nicht dadurch definiert das geld ausgetauscht wird. er ist dadurch definiert das vertragsfreiheit besteht. wenn menschen überzeugt sind das eine genossenschaft in summe besser für sie ist, werden sie einer genossenschaft beitreten/sie gründen. für landwirtschaftliche produkte z.b. können sich genossenschaften ziemlich gut behaupten.
@bonifartius
Der Staat übervorteilt durch seine Politik leider die eh schon viel zu großen Konzerne, aber wenn man den Staat jetzt im Kapitalismus abbauen würde, würden diese Konzerne die leere Stelle des Machtmonopols einnehmen und dann sehe ich uns im Neofeudalismus.
@jan
klar, wenn man jetzt von heute auf morgen den staat weglässt nachdem man menschen von kindheit an die freiwillige unfreiheit eingebläut hat wird das nach hinten losgehen. neofeudalismus funktioniert nur mit willigen untertanen und willigen helfern, genauso wie jedes andere hierarchische system.
der einzelne kann nur frei sein wen er andere genauso frei sein lässt. keiner wird zu seinem glück gezwungen. der rest wird dann von selbst passieren. ganz ohne irgendwelche gewalt :)
@bonifartius
Das ist im Grunde das ganze Prinzip hinter dem Kapitalismus. Eigne dir die Welt an und dann lass sie für dich arbeiten.
@jan der punkt ist: wenn alle frei sind, können sie sich auch entscheiden eine genossenschaft zu gründen. oder was auch immer, solange niemand gezwungen wird da mit zu machen.
mit dem konstruieren von negativbeispielen warum freiheit nicht funktioniert kann man sich leider ewig aufhalten. was würdest _du_ denn machen mit freiheit? _das_ ist die frage!
@bonifartius
Ich habe ja gerade mit dem Beispiel erklärt, warum man meistens eben nicht einfach so die Freiheit hat, eine Genossenschaft zu gründen.
Das ist kein konstruiertes Negativbeispiel, sondern ein Szenario, was sich so überall auf der Welt abspielt und die Regel in diesem System ist.
Ich finde es schön, dass du nach individueller Freiheit für alle strebst, aber im Kapitalismus wirst du sie nicht finden, da bin ich mir sicher.
@jan mir ist immer noch nicht klar warum man nicht die freiheit haben sollte eine genossenschaft zu gründen, aber nun gut.
das was sich überall auf der welt abspielt ist die verfilzung des "kapitals" (der begriff ist nicht wirklich gut, ich lande im kopf immer bei der falschen theorie von marx :) mit dem staat der die interessen des "kapitals" mit gewalt durchsetzt. das durchsetzen machen am ende aber immer menschen die sich auch entscheiden könnten gewaltfrei zu handeln.
wo finde ich die freiheit denn dann? alle anderen konzepte fußen per definition auf dem zwang, das alle mitmachen müssen. in letzter konsequenz mit physischer gewalt.
@bonifartius
Solange wir im Kapitalismus leben, wird sich das Kapital immer durchsetzen. So läuft das System nun mal. Es wird sogar unseren Planeten durch unendliches Wirtschaftswachstum zerstören. Der Klimawandel kommt ja nicht einfach irgendwo her.
Ich hab ja meinen Ansatz erklärt: Demokratisierung der Wirtschaft/Betriebe und damit der Gemeingüter.
Dir fällt bestimmt auch was ein, vielleicht sogar was besseres.
@bonifartius
Der Zwang entsteht durch Privateigentum an lebensnotwendigen Gemeingütern (außer es handelt sich um Eigenbedarf). Denn das ist für mich Raub. Von mir aus kann jeder drei Autos und zehn Uhren besitzen. Aber wenn du Kapital akkumulierst und dann z.B. die Nahrungs- oder Wasserquellen von irgendeinem Ort aufkaufst und zwecksentfremdest, nimmst du den Menschen um diese Quellen herum ihre Lebensgrundlage. Und dann vertreibst du sie oder zwingst sie dadurch indirekt, für dich zu arbeiten.