Puh, also der #Wahlomat #Hessen macht mir arge Bauchschmerzen!
1.) Mindestens drei Fragen behandeln Forderungen, die das Land aufgrund der fehlenden Kompetenz überhaupt nicht ändern kann (mindestens Fragen 12 Bürgergeld, 30 Zwangsräumungen und 33 Strafrechtliche Verfolgung von Sitzblockaden). Alles Gesetzgebungskompetenz des Bundes, nicht des Landes.
2.) Es sind immer wieder Fragen äußerst tendenziös. Beispiel Frage 6 Abschiebungen: "Das Land Hessen soll ausreisepflichtige Ausländerinnen und Ausländer konsequent abschieben." Was bitte soll "konsequent" heißen? Im Einklang mit geltendem Recht (z.B. dem Einspruchsrecht des Abzuschiebenden) oder wie es ganz rechts gefordert wird als "Einsprüche abschaffen, konsequent heißt basta!", also autoritär? Da schwingt in der Verkürzung der Fragestellung schon mit, dass das ja mit der Abschiebung irgendwie dysfunktional sei. Also, ich verstehe ja, dass die Fragen keine Romane sein sollen. Aber das hat Clickbait-Niveau.
3.) Die "Partei für schulmedizinische Verjüngungsforschung" hat auf jede *jede* der 38 Fragen mit "neutral" und demselben Text (s.u.) geantwortet. Sie landet in meiner Auswertung aber bei - Achtung - 59% Übereinstimmung! WTF!? Mit absoluter Aussagelosigkeit erreicht man also beim Wahlomaten einen Score im Mittelfeld? Die Methode hat Diskussionsbedarf!
Naja. Beruhigend für mich persönlich ist, dass die letzten drei Plätze erwartbar und in dieser Reihenfolge sind: FDP, CDU, AfD.
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"Die Partei für schulmedizinische Verjüngungsforschung ist eine Ein-Themen-Partei, deren einziges Ziel es ist, die Entwicklung wirksamer Medizin gegen Alterskrankheiten zu beschleunigen. Dafür möchte sie 10 % des Staatshaushaltes zusätzlich in die Forschung investieren. Durch Alterskrankheiten sterben täglich ca. 100.000 Menschen. Mit zukünftiger Medizin werden Menschen durch Verjüngung wahrscheinlich nicht mehr an Alterskrankheiten oder hohem Alter sterben und tausende Jahre gesund leben können."
Dabei auch interessant:
In meinem Beispiel ergibt sich trotz der Fülle der hohen Zahl an Thesen keine "Trennschärfe".
@franziska
Das finde ich eben aufgrund der sehr knapp formulierten Thesen wirklich problematisch.
Auf die Verjüngungsjünger bin ich überhaupt nur aufmerksam geworden, weil ich einen Kollegen mit dem Ergebnis gesehen habe. Sie war auf Platz eins und er meinte noch, dass er zu vielen Thesen keine Meinung hat 🤷
@cweickhmann
https://science-o-mat.de/
Sehe ich ähnlich!
Hast Du mal den #scienceomat ausprobiert?
Dort haben wir die "Thesen" ausführlicher formuliert.
Wir freuen uns über Feedback, ob Euch das neuartige Thesenformat des #scienceomat gefällt und schon ein stückweit hilft!
Die Form der Einbeziehung von Parteien und Wählergruppen, die weitgehend "neutral eingeben, werden wir für den #scienceomat für zukünftige Versionen überdenken (auch wir waren unzufrieden). 👍🏻
@franziska
Oh, schick! Ich schaue mir das Montag mal an.
@franziska So, jetzt habe ich's geschafft und muss sagen: Schaut gut aus.
Was mir gefällt, ist, dass den Thesen eine kurze Einordnung vorangestellt wird. Das macht's mir als Nutzer deutlich einfacher, die These einzuordnen.
Das freut mich sehr! Genau das war die Absicht 😊: die These besser einordnen zu können, schön auf den Punkt formuliert. 👍🏻😌
Wir arbeiten daran (ehrenamtlich), das (und andere Aspekte) für zukünftige Versionen noch weiter zu verbessern und freuen uns daher immer über Feedback!
@franziska Welche Software setzt ihr dazu eigentlich ein? Ich war lange im europapolitischen, föderalistischen Umfeld aktiv und wir haben sowas ähnliches gemacht (Wahlprüfsteine hieß es) und hatten immer Probleme, es technisch gut aufzubereiten.
Ich bin technisch nur oberflächlich involviert. Was ich sagen kann, ist, was sich (mit Links) auch im Impressum findet:
Das Projekt ist ein Fork von Mat-O-Wahl, wobei es kaum noch übereinstimmenden Code gibt. Das Projekt steht unter der GNU General Public License Version.
Rechenmodell: https://www.bpb.de/system/files/dokument_pdf/Rechenmodell_des_Wahl-O-Mat.pdf
@cweickhmann
Ja, mit absoluter Aussagelosigkeit erreicht man beim Wahl-O-Mat einen Score im Mittelfeld.
Das ist eine Konsequenz der Berechnungsmethode.
Wer - wie ich - im Wahl-O-Mat sehr oft "Neutral" eingibt (weil ich ungern zu Dingen eine Meinung abgebe, zu denen mir wichtige Informationen fehlen oder von denen ich schlicht keine Ahnung habe), landet für die genannte Partei bei sehr hoher Zustimmung (siehe Bild): Sie hat eben zu fast nichts eine Position.
https://www.bpb.de/system/files/dokument_pdf/Rechenmodell_des_Wahl-O-Mat.pdf