Dazu, warum schwächere Verkehrsteilnehmer:innen (vulgo Fußgänger:innen und Radfahrer:innen) oft zynisch-negativ gegenüber Behörden und vor allem Autofahrer:innen sind:
Heute mal wieder von einem Pkw auf einem für MIV gesperrten Feldweg überholt worden. Abstand vielleicht ein Meter.
Stellt sich heraus, es ist ein Kollege, den ich daraufhin anspreche.
Erste Antwort: Ich mache das schon sein Jahren so und werde das nicht ändern. Ich halte das nicht für gefährlich.
Nachdem ich meine Perspektive erkläre (erst bemerkt als Pkw neben mir, Schlaglöcher, 1m zu knapp), erklärt er, dass man dann ja gar nicht mehr mit dem Auto da langfahren könnte.
Äh, ja, Zeichen 250 hat halt einen Grund. Und überhaupt, ist der Weg höchstwahrscheinlich gar nicht kürzer als über die parallel verlaufende Bundesstraße (er bejaht).
Man merkt, wie ihm die direkte Ansprache unangenehm wird.
Seine finale Position: Ich überlege mir nochmal, ob ich das für gefährlich halte.
Man kann also festhalten: Selbst
* eine direkte, freundliche Ansprache
* eine ausführliche Erklärung der (Rechts)-Lage
* eine ausführliche Erklärung der Radfahrerperspektive
* und der Hinweis, dass es für ihn gar keinen Umweg darstellt,
reichen nicht aus, Autofahrer:innen* von einem Fehlverhalten und einer Gefährdung abzubringen. Im Gegenteil, in diesem konkreten Fall maßt sich der Betreffende an, dass seine persönliche Gefährdungsbeurteilung ausschlaggebend wäre.
*) Sicher gibt es jene, die nach einer solchen Ansprache sagen: "Du hast Recht, ich fahre in Zukunft da nicht mehr lang." Aber allein, dass man diesen Aufwand -- und in der Tat bei vielen vollkommen nutzlos - betreiben muss, ist frustrierend. Von der Tatsache, dass die Stadt dabei tatenlos zusieht und dieses Verhalten nicht sanktioniert, mal ganz abgesehen.
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