Klassiker der Wissenssoziologie, 19

Bis heute wird unterschätzt, welch prominente Rolle die historisch-wissenssoziologischen Forschungen Niklas Luhmanns für das Gesamtverständnis einer systemtheoretisch angelegten Theorie der modernen Gesellschaft spielen. Im Zentrum der historisch-semantischen Studien Luhmanns steht einerseits die Idee eines nicht-beliebigen Zusammenhangs des semantischen Apparats einer Gesellschaft mit der jeweiligen Differenzierungsform, unter der dieses semantische Material produziert und reproduziert wird. Insofern fungieren diese historisch-semantischen Studien Luhmanns als empirisches Belegmaterial, das die These des Übergangs zur Form funktionaler Differenzierung plausibel macht. Andererseits betreffen diese Überlegungen auch das Selbstverständnis der gesamten Theorie; einer Theorie die sich – in einer wissenssoziologischen Wendung auf sich selbst – als eine soziologische Form der Selbstbeschreibung der modernen Gesellschaft versteht.

Der vorliegende Band will die Theoriegestalt dieser Form von gesellschaftstheoretisch fundierter Wissenssoziologie rekonstruieren. Dabei spielen sowohl die entscheidenden grundbegrifflichen Orientierungen (Sinn, Erwartungsstruktur, Semantik, gepflegte Semantik, Ideenevolution) eine Rolle als auch der Zusammenhang zu den anderen Teilsträngen der Gesamttheorie – der Kommunikations-, der Differenzierungs- und der Evolutionstheorie. Aber auch die Unterschiede und Anschlüsse zu konkurrierenden Theorieunternehmen mit (im weiteren Sinne) wissenssoziologischem oder ideengeschichtlichem Zuschnitt werden deutlich gemacht. halem-verlag.de/niklas-luhmann

@pemoe "Wir haben in #Bielefeld die Situation, dass wir vermutlich den besten #Soziologe(n) der letzten 100 Jahre dort gehabt haben. Niklas #Luhmann. Eine #Koryphäe, die man sicherlich in 10, 20 Jahren in einem #Atemzug nenne wird mit #Freud oder #Einstein..."

Als ich damals Stefan #Kühl auf der #CampusInnovation 2011 so habe reden hören, war ich neugierig. 2011 wusste ich noch nicht viel von #Soziologie oder #Systemtheorie.

lecture2go.uni-hamburg.de/l2go

@pemoe Mittlerweile erscheint mir die #Selbstüberschätzung der #Relevanz der eigenen #Anhängerschaft an eine #Theorie #kontraproduktiv. Ich weiß aber auch nicht, wie der Weg von der forma formata zur forma formans, vom Gewordenen zum Prinzip des Werdens zurückzugehen gelingt.

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@sozialwelten Kontraproduktiv, worauf bezogen? Wenn es zur Verehrung und zur Absage an andere Ideen kommt, unbedingt ja. Andererseits kann die SysTheorie viel. Das Beweglichbleiben, das Werden, liegt für mich in meinem Zugang. Die Frage: "Was ist der Fall und was steckt dahinter?". Was hilft mir, diese zu bearbeiten? Ich wähle die passende Werkzeuge. Ich denke nicht, dass ich in einem Buch alle Antworten finde. (so?)

@pemoe Kontraproduktiv in Bezug auf Zauberei. Eine Irritation durch das zu beschreibende, die verhindert, dass es sich als etwas bereits beschriebenes beschreiben lässt. Sonst wäre es nur eine Wiederholung. Eine hirnlose Übung für gelangweilte Trottel.

@pemoe Ich denke mir einerseits: Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern. Diskussionen dieser Art führen zu nichts.

Andererseits:
- Was ist eine Innovation und unter welcher Bedingung von Umweltkrise ist Innovation möglich?
- Was ist eine Umweltkrise und wie kommt Ansprechbarkeit auf eine Umweltkrise zustande?
- Könnte es einen Zusammenhang geben, zwischen einer etwaigen Möglichkeit zur Bearbeitung von Umweltkrisen und der Ansprechbarkeit auf Umweltkrisen?

Das macht es komplexer.

@sozialwelten Innovation ist immer möglich, sag ich. Nehme ich Corona als Umweltkrise, dann wird sichtbar, dass die Sorge um die physische Unversehrtheit ganz viel möglich macht. Sogar solidarisches Handeln (Maske). Sogar ohne übliche demokratisch parlamentarische Verfahren. Ohne evidenzbasierte Gewissheiten! Die Erfahrung ökologischer Bedrohungen bleibt erstaunlich ignoriert. ... Damit sich Innovationen bewähren, müssen sie etwas besser können. Oder eine Antwort auf etwas neues geben. Für mich heißt das ausprobieren. Also Varianz zulassen, ermöglichen. Das steht in gewissem Konflikt zur Homogenisierung aller Lebensvollzüge durch die Ausrichtung an Effizienz, Rationalität, Universalismus. Ich würde mich als Utopisten bezeichnen. Ich glaube, dass es besser geht, weiß aber auch nicht, was konkret mehr tun, als das, was ich eben schrieb. Hm.

@sozialwelten das lässt sich nachher leicht sagen. Glücklicherweise interessiert das morgen niemanden mehr.

@sozialwelten das geht aber schnell. Jetzt mach hier keinen auf Dramaqueen. Ich nehms zurück.

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