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@Vorinstanz Ja. Jetzt müssten noch alle da sein, perfekt ;-) Danke für den Tipp, guck ich mir genauer an.

pemoe boosted

Ich will meine Meinung aber gar nicht offen sagen.

pemoe boosted

Wenn du abends matetrinkend aus dem Soho-House nach Hause gehst
Wenn du morgens mit dem neuen Porsche auf der Stadtautobahn stehst
Wenn du bei Butter-Lindner in der Schlange deinen Kopf nach hinten drehst
Kannst du sie sehen
Du kannst sie sehen.

pemoe boosted

Erste Überlegungen zu den nun nötigen Reaktionen auf #chatgpt in der universitären Lehre. @robertlepenies im Gespräch mit Piotr Heller deutschlandfunkkultur.de/ki-ch

@Vorinstanz Ja, gut zu verstehen. Selber wäre mir lieb, wenn es keine Server bräuchte. Ein Protokoll nur. Nur eine App bei mir.

@Vorinstanz Konkret habe ich eine Diskussion verfolgt. Kurz, dass Musk drüben als Milliardär macht, wie es ihm gefällt, geht gar nicht. Dass hier der/die Admin macht, was ihm/ihr gefällt ist okay, weil der Server gehört ihr/ihm. Hm. Wie die User darüber sprechen, wie Instanzen miteinander umgehen, Sperren, Listen "böser" Server etc. Das habe ich vor Augen, daran dachte ich. Naheliegend und entlastend für mich. Nicht abwertend gemeint. Ramys Formulierung ist mir hängengeblieben, weil es bei mir "klickte". Für den Konsens in der Gruppe ist es nötig, dass alles gesagt wird. Egal, von wem. Egal, ob sich die/der Sprecher:in damit selbst widerspricht. Hauptsache, alles ist gesagt. Das ist mir die Ähnlichkeit zum Tribalen.

@Kraemer_HB Studis sollen lernen ... ;-) Geprüft wird, ob Prüfungen bestanden werden. Isso. Die drängenden Fragen gehen uns alle an, weißt du doch, die Wissenschaft gibt Wissen dazu. Hey ho, bis später, Familie.

@Kraemer_HB Schwierig. Selbst habe ich Antworten der Maschine gelesen, die ich als BA oder MA Essay durchgewunken hätte. Bin da nicht alleine ;-) threadreaderapp.com/thread/160

pemoe boosted

Eine Tortengrafik verwenden, um etwas anderes als die statistische Verteilung von Anteilen darzustellen? Hier eine gute Idee von Doris Langley Moore, The Woman in Fashion, 1949:

Ein versöhnliches Fazit hierzu, quasi der Joker.
"Die wichtigsten Strategien der Konfliktvermeidung dürften aber in der Manipulation der Zurechnung von kommunizierten Initiativen auf teilnehmende Personen liegen. Die oberste Prämisse liegt dabei in der Schonung der Selbstdarstellung aller Teilnehmer – und segmentäre Gesellschaften scheinen in dieser Hinsicht überaus innovativ zu sein" 98.

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"Feinde sind (und zwar in diesem ganz konkreten Sinne) diejenigen, die bösartig sind, weil sie Yuko sind. Dabei wird weniger zwischen diesen Eigenschaften und eventuell davon abweichenden Handlungen unterschieden. Denn auch Handlungen werden substanzialistisch erlebt und können sprachlich oft gar nicht anders ausgedrückt werden: »The Chinook will say, the man’s badness killed the child’s poverty, meaning that the bad man killed the poor child« (Boas 1911: 657; vgl. Lee 1949; Lévi-Strauss 1981: 11). Man kann, von dieser Perspektive aus gesehen, nicht gegen die eigene Seinsform handeln – es sei denn, man wird von bösen Geistern befallen und legt des- halb ein abweichendes Verhalten an den Tag. Man handelt nicht böse, sondern man ist entweder böse oder wird von etwas Bösem befallen. Derartige Zuschreibungen erfolgen ad hoc und erübrigen damit die Ermittlung mögli- cher Motive von Fremden, die schon als solche getötet werden können" 83.

"In segmentären Gesellschaften ist jeder Einzelne in gewisser Hinsicht mit quasi-diplomatischen Problemen konfrontiert, denn er gehört »einem um- fassenden System nicht deshalb an, weil er einer dazugehörigen Familie an- gehört, sondern deshalb, weil er zu anderen Familien und Gruppen, denen er nicht angehört, Beziehungen unterhalten muß und in diesen Beziehungen nicht durch die eigene Familie allein gehalten werden kann« (Luhmann 1997: 642, Fn. 74)" 66.

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"Denn ein Fremder mag zwar rein äußerlich wie ein Mensch aussehen. Ob er aber tatsächlich als Partner für Kommunikation in Frage kommt, ist damit längst nicht vorab festgelegt. Im Gegensatz zu stratifizierten Gesellschaften, die Gattungsähnlichkeiten als Index für Kommunikationsfähigkeit einsetzen, und im Vergleich zur modernen Gesellschaft, deren »Kosmologie« auf funktionalen Äquivalenzen basiert, scheinen in segmentären Gesellschaften vor allem Analogien als primärer Form der »Ontologie« zu fungieren (Halbmayer 2012; Pedersen 2001)" 57f.

"Es überwiegt insgesamt der Eindruck, dass in tribalen Verhandlungen talk, decision und action kaum unterschieden werden können (siehe mit einer Fülle an weiteren Literaturhinweisen Brison 1989; zum Handeln als »Selbstzweck« in segmentären Gesellschaften Gehlen 1977: 29ff.). Verhandelt wird weniger, um sachliche Ergebnisse mit zeitlicher Fernwirkung zu erzielen. Vielmehr ist, wie auch der Abschnitt zur Zeitordnung in segmentären Gesellschaften nahegelegt hat, das Gelingen der Interaktion selbst das »Ziel«. Jede Bedürfnisbefriedigung sollte unmittelbar in der Interaktion erfolgen und kann kaum im Hinblick auf eine Fernwirkung vertagt werden (Lee 1949: 408f.).11 Jede Andeutung eines konkreten Verhandlungszieles könnte Wi- derspruch provozieren, Gefühle und Selbstdarstellungen verletzen und da- mit die Interaktion in einer ohnehin angespannten Lage gefährden. Konflikte werden, wenn sie nicht in Ritualen kanalisiert werden, gemieden, sodass die Themen weniger nach sachlichen Problemlagen in der gesell- schaftlichen Umwelt der Verhandlung variieren, sondern nach den Konsen- schancen in der Interaktion selbst. Insofern werden die Verhandlungsteilnehmer nicht an Entscheidungen oder sachlich bestimmbare Ergebnisse weltpolitisch gebunden. Vielmehr liegt der Sinn von Verhandlungen in der Erarbeitung einer gemeinsamen Beschreibung des Konfliktverlaufs sowie in der wechselseitigen Darstellung einer positiven Gesinnung, die vor allem im Gabentausch sowie in der Leistung von Reparationszahlungen zum Ausdruck kommt (Lee 1984: 97ff.)" 106f.

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"Das führt, neben dem erwähnten Phänomen logischer Selbstwidersprüche, einerseits zu Höhenflügen reflexiver Beobachtung, weil man weiß, dass alle wissen, dass man weiß, dass niemand sagt, was er denkt: »No matter what they say or agree to during a formal meeting, everyone [...] knows that men and women will, in the end, do what they want« (Kulick 2004: 126; vgl. Lindstrom 1990: 385ff.). Wenn man sich dann aber so verhält, wie man in einer Verhandlung zugesichert hat, muss dies nicht als Erfüllung einer Zu- sage verstanden werden, sondern kann als Ausdruck von Präferenzen ausgewiesen werden, die man vorgeblich schon immer hatte und denen man auch ohne Verhandlung gefolgt wäre (Kulick 2004: 126)" 104.

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An einen Satz aus Ramys "Diplomatie Buch" erinnert mich mein Onlineleben wieder und wieder ;-)
"Das geht sogar so weit, dass man, um Widersprüche der anderen Teilnehmer zu vermeiden, sich selbst im gleichen Atemzug sachlich widerspricht und das Gegenteil von dem behauptet, was man noch im Augenblick davor gesagt hat, um sich im nächsten Augenblick wieder selbst zu widersprechen" S. 103.
Solches Agieren ist beim Ermitteln von Konsens in tribalen Gesellschaften beobachtbar, und ja, tribale Gesellschaft, finde ich zumindest eine humoristisch wertvolle Perspektive auf vieles, was im Fediverse beobachtbar ist.

@ramyologist
campus.de/e-books/wissenschaft

Ich klebe ausreichend Ausschnitte hier drunter für einen schönen Lesenachmittag. Bitte schmunzelt und tanzt ums Feuer.

"Die Berücksichtigung möglichst aller Perspektiven kann unter solchen Umständen einen Vorrang gegenüber der Artikulation eigener Auffassungen beanspruchen (Read 1959: 431). Das geht sogar so weit, dass man, um Widersprüche der anderen Teilnehmer zu vermeiden, sich selbst im gleichen Atemzug sachlich widerspricht und das Gegenteil von dem behauptet, was man noch im Augenblick davor gesagt hat, um sich im nächsten Augenblick wieder selbst zu widersprechen (Kulick 2004: 127ff.). Das wird nicht als Problem gesehen, sondern gilt als vorbildliche rhetorische Begabung, und eine dementsprechende Interaktionsmoral prämiert Tugenden der Zurückhaltung und Unaufdringlichkeit mit der möglichen Folge, dass niemand mehr wagt, die erste Initiative zu ergreifen (Liberman 1985: 31; vgl. auch Marshall 1961: 235f.; McKellin 1990: 336ff.) – im krassen Gegensatz zu endemischen Rangkonflikten in stratifizierten Gesellschaften" 103.

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